Geschichte

All die Jahrhunderte hat die Pfarrgemeinde Rohrbach durchgehalten. Die Gemeinde ist Zeuge einer wechselhaften Vergangenheit. Wie fast alle Dörfer des Grenzlandes hat auch Rohrbach in der Vergangenheit schwere Schicksalsschläge hinnehmen müssen. Diverse Kriegswirren haben die Bewohner des Dorfes verunsichert. Trotz aller Miseren und Schicksalsschläge hat sich die Bevölkerung mit ungebrochenem Mut immer wieder aufgerafft und sogar noch Spenden für die Pfarrgemeinde gegeben.

Exkurs in die Geschichte der Pfarre und Kirche

Obwohl Homma (Kirche- und Grafschaftskarte) meint, in Rohrbach sei bereits 1253 eine Pfarre erwähnt, kann man dafür keinen Beweis erbringen. Am Standort der alten Kirche könnte im 13. Jahrhundert eine Burg gestanden sein. Im Jahr 1925 wird eine Propstei von Marz als monasterium S. Petri de Hurpach (= Rohrbach) genannt. Es lässt sich aber nicht bestimmen, ob die seelsorgliche Betreuung der Gemeinde im Mittelalter von Marz aus erfolgte, oder die Propstei dafür verantwortlich war.

Durch Türkeneinfälle und Pestepidemien verloren viele Rohrbach ihr Leben. Man nimmt an, dass deshalb im Jahr 1530 Kroaten hier angesiedelt worden waren. Mit dem Einsetzen der Reformation nahmen vor allem die deutschen Einwohner von Rohrbach das Luthertum an. Sie wurden seelsorglich durch die Pfarre Marz betreut. Die Kroaten dagegen blieben katholisch und besuchten die Messe in Baumgarten. Nach 1582 ein katholischer Pfarrer (statt des vertriebenen evangelischen Predigers) in Marz eingesetzt wurde, gingen die katholischen Kroaten wieder nach Marz in die Kirche. Die deutschsprachigen Rohrbacher, die damals noch den Protestantismus angehörten, mussten in Walbersdorf ihren Gottesdienst feiern. Laut kirchlicher Visitation des Jahres 1597, sowie der kanonischen Visitation von 1641 gehörte Rohrbach als Filialgemeinde zur Pfarre Marz. Mitte des 17. Jahrhunderts konnte sich der Katholizismus völlig durchsetzen.

Das Visitationsprotokoll von 1659 berichtet erstmals über die Bauvorbereitungen für eine neue Kirche. Die Rohrbacher trugen das benötigte Baumaterial hautsächlich aus dem Steinbruch am Kogelberg zusammen. Im ersten Bauabschnitt wurden der Altarraum, die Sakristei und der Raum für die Gläubigen erreichtet. Nachdem dem Abschluss der Bauarbeiten wurde Rohrbach 1664 zur Pfarre erhoben. Die Kirche sollte dem heiligen Sebastian geweiht werden.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Kirche umgebaut und erhielt 1833 die endgültige Form. Da die Kirche aber noch immer nicht den Anforderungen der großen Pfarrgemeinde entsprach, dachten man zu Beginn des 20. Jahrhunderts wieder an eine Erweiterung oder an einen Neubau. Doch die Inflation und die Weltwirtschaftskrise verhinderten diese Vorhaben. Begünstigt durch den wirtschaftlichen Aufschwung nach dem Zweiten Weltkrieg entschloss man sich 1959 dann doch zum Bau einer neuen Kirche. So wurde die neue Pfarrkirche von 1959 bis 1962 nach den Plänen des Architekten Josef Patzelt, am Fuß des Kegalbergers erbaut. Am 08. Juli 1962 wurde die Kirche zu Ehren des heiligen Sebastian gesegnet. Die Orgel sowie die Glocken wurden von der alten Kirche abgebaut und die neue Kirche eingebaut. Schließlich wurde 1970 die alte Pfarrkirche abgetragen.